Wärmespeicher mit Wärmeleck

Deutschlands Heizungsanlagen sind überaltet. 30-40 jährige Heizkessel sind keine Seltenheit. Mancher Immobilienbesitzer wird entweder vom Schornsteinfegerprotokoll oder von der Reperaturrechnung dazu gedrängt eine Erneuerung der Anlage zu planen.

Denken Sie spätenstens jetzt an die fachgerechte Einbindung eines Wärmespeichers in das Heizungssystem! Im einfachsten Fall hat Ihre Heizungsanlage einen Warmwasservorratsspeicher. Auch durch Solar oder Wärmepumpen beheizte Systeme benötigen einen Speicher, der die erzeugte Wärme für eine gewisse Zeit „puffern“ kann. Um den Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten, ist die Speicherhülle gut gedämmt. Trotzdem ist man oft überrascht über das häufige Nachheizen im Sommerbetrieb. Obwohl der Wärmevorat für 2 Tage reichen sollte, ist der Speicher schon nach wenigen Stunden trotz bester Dämmung abgekühlt!

Warmwasserzirkulation

Die Erklärung ist einfach: Einen größeren Einfluß als die Wärmeschutzhülle hat die Zirkulation des warmen Wassers. Energie-nachlässige Architekten „planen“ oft lange Wege zwischen dem Heizungsraum und der Dusche oder Küche. Den gewünschten Warmwasserkomfort erreicht man dann nur mit einer nicht sichtbaren Rückleitung. Das warme Wasser zirkuliert mittels einer Pumpe kontinuierlich zwischen Speicher und den entfernten Zapfstellen und garantiert uns heißes Wasser, wann immer wir es brauchen. Man kann das auch als sommerliche Fußboden und Wandheizung betrachten. Wundert Sie das häufige Aufheizen des Wasservorrates jetzt noch? Auch der Stromverbrauch der Zirkulationspumpe summiert sich zu erheblichen Beträgen.

Energieeffiziente Lösung


Die energieeffizientere Lösung für Zirkulationssysteme ist recht einfach: Für den Warmwasserkomfort muß die Zirkutation nämlich nicht kontinuierlich laufen. In einer stehenden Wasserleitung kann sich die Temperatur durchaus für eine Stunde in einem akzeptablen Bereich halten. Erst dann muß nur die in der Leitung befindliche Wassermenge ausgetauscht werden. Die Zirkulationspumpe braucht also in jeder Stunde nur für jeweils 5 Minuten eingeschaltet zu werden. Leider ist das nicht einfach umsetzbar, da die meisten Zeitschaltuhren entweder eine lange Mindesteinschaltdauer (15-30 min) oder zu wenige Schaltprogramme zulassen. Unter Berücksichtigung seiner Nutzungsgewohnheiten kommt man vielleicht mit 8-10 Einschaltungen pro Tag aus und findet eine geeignete Schaltuhr dafür. Das spart nicht nur Heizkosten sondern auch sehr viel Strom für die Zirkulationspumpe!

Warmwasser-Zirkulation

Warmwasser-Zirkulation

Graphik: Grünert

 

Die Einrohrzirkulation

Eine andere Form von Wärmeverlusten durch Zirkulation ist weniger offensichtlich: Die Einrohrzirkulation! Sie bildet sich in den Anschlußleitungen der Wärmespeicher, sobald die Leitung „zugedreht“ wird. Das stehende Wasser kühlt sich natürlich ab. Gleichzeitig steigt  warmes Wasser aus dem Speicher auf und wird durch die Thermik in die Leitung „gepumpt“. Das kühlere Wasser strömt an der unteren Rohrwandung zurück in den Speicher.

Energieeffiziente Lösung


Auch dieser unbeabsichtigte, aber wirkungsvolle Zirkulationeffekt lässt sich vermeiden: Die Leitungsanschlüsse an den Speicher müssen abwärts statt waagerecht oder nach oben angeflanscht werden. Die Thermik wirkt nämlich nur in eine Richtung, von unten nach oben! Leider scheuen viele Speicherhersteller und auch Installateure diesen „Aufwand“ in dem Glauben, dass der Kunde es nicht merkt.

Einrohrzirkulation

Einrohrzirkulation

Graphik: Grünert

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