Industrielles Stromspeicher-Potential

Energieversorgung 2050

Die Energiewende-Pläne in Deutschland zielen darauf bis zum Jahr 2050 80% der Stromversorgung durch Erneuerbare Energien (EE) zu erzeugen. Die örtlich und zeitlich stark schwankenden EE müssen durch Transport- und Speichermechanismen an den Energiebedarf angepasst werden. Als Stromspeicher kommen uns zunächst Batterien in den Sinn. Aber ein weiteres enormes Speicherpotential bietet die Steuerung des Energiebedarfs. Ein Beispiel im Haushalt bietet ein Tiefkühlschrank: Bei einem Strom-Überangebot könnte er deutlich unter den Zielwert von -18°C kühlen. Solange er danach sich nicht über diesen Zielwert erwärmt, benötigt er keine Betriebsenergie. Sie ist während der Aufwärmzeit im Kühlschrank „gespeichert“. Die Industrie benötigt etwa die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stromes. Wo dies möglich ist, kann ein gezieltes Lastmanagement zu dem Gleichgewicht von Energieangebot und -Nachfrage in großem Maßstab beitragen.

Ein vom BMWi gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung des Öko-Institutes modellierte mögliche Energieversorgungsszenarien, die dieses Ziel unterstützen. Analysiert wurden unter Anderem die energieintensiven Branchen, die das stärkste Speicherpotential bieten: Papierherstellung, PVC-Herstellung, Zementindustrie, aber auch Kläranlagen, Wasserwerke, Kühlhäuser. Erfreulich ist, dass die Stromgestehungskosten dabei sinken!

 

Quelle: BINE Projektinfo 02/2016

Foto: Grünert

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