Stromspartipp: Nein, Danke!

Dank des Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) begegnen uns Stromspartipps immer häufiger, nicht zuletzt im Kinovorspann. Auch die Verbraucherzentralen haben sehr umfangreiche Broschüren dazu gestaltet. Ausführlich werden Nutzung und Neukauf von großen Haushaltsgeräten, Beleuchtung, Heizungspumpen, Computer, Fernseher und Handy kommentiert.

Wie gehen wir mit den Informationen aus den „Stromspartipps“ um? Kaum einer von den Nutzungstipps ist uns fremd, doch oft sehen wir uns kaum davon angesprochen. Kommen Ihnen die folgenden Reaktionen vertraut vor?

  • Diese Geräte nutze ich in meinem Haushalt kaum!
  • Meinen Komfort möchte ich mir davon nicht einschränken lassen!
  • Ich kaufe doch kein neues Gerät solange das Alte noch funktioniert!
  • Ich verbrauche nicht mehr Strom als der Durchschnitt!

Um solche Tipps gut bewerten zu können, wäre es hilfreich einen guten Überblick über die stärksten Energieverbraucher in seinem Haushalt zu kennen. Darum lade ich Sie zu einem Quiz ein:

  • Sortieren Sie die in der Graphik dargestellten sechs Stromverbraucher nach ihrem jährlichen Energiebedarf.
  • Welche verbrauchen die meiste bzw. die geringste Energie im Jahr?
  • Können Sie schätzen um welchen Faktor sich der größte und der kleinste Verbraucher unterscheiden?

Notieren Sie sich Ihr spontanes Urteil, und lassen Sie sich von der Antwort im anhängenden Kommentar überraschen.

Quiz: Was verbraucht hier den meisten / wenigsten Strom im Jahr?

Quiz: Was verbraucht hier den meisten / wenigsten Strom im Jahr?

Graphik: Sonnenenergie

 

2 Antworten

  1. Michael Grünert sagt:

    Was macht die Frage nach dem Energieverbrauch so schwer? Wir spüren und erleben recht einfach die elektrische Leistung eines Gerätes. Es äußert sich in Kraft, Lautstärke, Wärme oder ähnlichen Erfahrungen. Aber die Energie, die wir mit unserer Stromrechnung bezahlen, berücksichtigt darüber hinaus die Zeit, die ein Gerät betrieben wird. Doch für dieses mathematische Produkt aus Leistung und Zeit haben wir keine Sinnesorgane. Wir können nicht intuitiv entscheiden, ob ein kurz genutzter starker Verbraucher mehr oder weniger Energie benötigt als ein kleiner Verbraucher, der „rund um die Uhr läuft“.
    In Bild 2 sind die typische Leistung und die Nutzungsdauer der dargestellten Beispiele aufgeschlüsselt und daraus die Jahresgesamtenergie berechnet. Zwischen dem niedrigsten Verbrauch (Bügeln / die Adventsbeleuchtung) und dem höchsten (Telefonanlage / Deckenfluter) liegt ein Faktor von über 700 Prozent!

  2. Michael Grünert sagt:

    Bild 3 zeigt die Energieverhältnisse für aktuelle stromeffiziente Varianten dieser Beispiele. Der Staubsauger hat bei gleicher Saugleistung nur 600 Watt statt 2.000 Watt und die Leuchtmittel wurden gegen gleichhelle LED-Leuchtmittel getauscht. Wasserkochen und Bügeln können aus physikalischen Gründen nicht mit weniger Energie auskommen. Und eine Telefonkombianlage hat heute noch keine effizientere Alternative zu den angegebenen 20 Watt. Sie bleibt der Spitzreiter in unserem Quiz. Jetzt ergibt sich bei 7 kWh für den Weihnachtsbaum ein Faktor von 2.500 Prozent auf die Telefonanlage!

    Weitergehende Gedanken dazu:
    Fakten statt Appell – Über Strombilanz zur Energieeffizienz, PDF 111 KB

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