Die Politiker müssen endlich handeln!

Die weltweiten Wetterdaten des vergangenen Jahres 2015 sind ausgewertet.

  • Es war das bisher heißeste – wie jeweils 10 weitere in diesem Jahrhundert! (DWD)
  • Wenn man nur Deutschland betrachtet, sieht es ähnlich aus: 9 der 15 heistesten Jahre liegen in diesem Jahrhundert! (DWD)

Extremwetterphänomene, von denen unsere Großeltern als Jahrhundertereignisse berichteten, gehören heute zum Standardrepertoire der Wetteraussichten. Die weltweit agierende Versicherung Münchner Re veröffentlicht die steigenden Trends der wetterbedingten Versicherungsschäden. Besorgte Hausbesitzer stellen erleichtert fest, dass ihre Region noch nicht als unversicherbar für Elementarschäden eingestuft wurden. Landwirte und Winzer suchen neue Mittel und Wege Schädlinge zu bekämpfen, die aus wärmeren Gebieten „einwandern“.

Ob wir es uns eingestehen wollen oder nicht: Der von Menschen verursachte Klimawandel ist spürbar geworden. Nach vielen enttäuschenden vorherigen Treffen hat die Klimakonferenz in Paris ein einmütiges Ergebnis gebracht. Die Menschheit will mit gemeinsamen Anstrengungen den Klimawandel abbremsen. Da die Auswirkungen immer extremer werden, soll alles getan werden um den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad – statt den bisher propagierten 2 Grad – zu begrenzen. Aber leider musste man in Paris auch eingestehen, dass sich mit den bisher zugesagten Massnahmen die Welttemperatur um mindestens 3 Grad aufheizen wird!

Gewitterwolken

Foto: Grünert

Statt energisch und mutig bekannte und neue Wege zur Vermeidung von fossilen Brennstoffen zu fördern, versuchen die meisten unserer Poliker die notwendige aber weitgreifende Systemwende abzubremsen. Aber brauchen wir unsere Poliker um nachhaltig etwas zu ändern? Tatsächlich haben visionäre Pioniere schon so viel Vorarbeit geleistet, dass es für jeden von uns leicht und sogar lukrativ ist, die Energiewende voranzubringen. Die wesentlichen Stichworte sind Energieeffizienz und Erneuerbare Energie. Über unseren Strom- und Gebäudewärmeverbrauch sowie unsere Mobilität haben wir in nahezu allen unseren Alltagsaktivitäten umfassende Möglichkeiten uns einzubringen.

Ich will hier nur auf wenige Themen hinweisen, die jeder leicht umsetzen kann:

    1. Wechseln Sie zu einem realen Ökostrom-Anbieter. Damit haben Sie einen sehr großen Einfluss auf den Strommarkt! Weniger Nachfrage nach konventionellem Strom übt mehr Druck auf den deutschen Braunkohlestrom aus als alle halbherzigen Gesetze und Verordnungen zur „Förderung“ von Erneuerbaren Energien.

       

    2. Achten Sie beim Kauf von neuen Elektrogeräten auf das Effizienzlabel! Sie entlasten unmittelbar die Umwelt und über die Lebensdauer des Gerätes auch Ihren Geldbeutel. Vergessen Sie nicht, dass Sie mit dem Kauf des Gerätes den Stromverbrauch der nächsten Jahre „auf Ratenzahlung“ schon mit-kaufen. Im Zweifelsfall erkundigen Sie sich nach der aktuell höchsten Effizienzklasse Ihres Gerätetyps. (Die effizientesten Kühlschränke haben zur Zeit die Klasse A+++, wobei die Klasse A nicht mehr produziert werden darf!)

 

  1. Wenn Sie Ihre Stromkosten weiter senken und langfristig sichern wollen, erwägen Sie die Installation einer Photovoltaikanlage. Damit produzieren Sie für über 20 Jahre Strom zum halben Preis, den Sie aktuell an Ihren Stromversorger zahlen. Die Anlage sollte so dimensioniert werden, dass Sie möglichst viel dieses Stroms selber nutzen. Die einfachste Variante ist ein am Balkon befestigtes einzelnes Modul, das Sie schlicht „in die Steckdose“ stecken.

     

  2. Werden Sie Mitglied in einer Energiegenossenschaft, die es bestimmt auch in Ihrer Nähe gibt! Dort können Sie Ihr Geld in nachhaltige Energieprojekte anlegen und auf Wunsch sich ehrenamtlich engagieren. Oder Sie finden dort einen kompetenten Finanzierer für „Ihre Photovoltaikanlage“ und profitieren gleichzeitig von einem langfristig günstigen Stromtarif.

     

  3. Wenn Sie die Wämeversorgung Ihrer eigenen Immobilie effizienter gestalten wollen, empfehle ich mit einer öffentlich geförderten BAFA-Vor-Ort-Energieberatung zu beginnen. Ein unabhängiger und qualitätsgeprüfter Berater begutachtet alle Energie-relevanten Aspekte Ihres Eigenheims. Besonders, wenn Sie nur einzelne Massnahmen – wie eine neue Heizung oder neue Fenster – beabsichtigen, hilft Ihnen ein Gesamtüberblick sinnvolle Einzelentscheidungen zu treffen.

     

  4. Erkundigen Sie auch Ihre Möglichkeiten Ihren Mobilitäts-„CO2-Footprint“ zu verbessern. In den letzten Jahren wurden viele neue Mobilitäts-Lösungen entwickelt. Öffentlichen Nah- und Fernverkehr kann man über „Handy-Apps“ komfortabler buchen und nutzen; Fahrräder, Pedelecs, PKws und Transporter kann man spontan und ohne Parkplatzsorgen zweckorientiert leihen. Mitfahrgelegenheiten kann man komfortabel buchen. Das Zeitalter der „großen Freiheit“ per Individualverkehr in der liebevoll gepflegten eigenen Limosine geht zu Ende.

     

  5. Wenn Sie die obige Einschätzung nicht teilen können, erkundigen Sie sich bei Ihrem nächsten Autokauf nach Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Mit dem aktuellen deutschen „Graustrom“ – trotz signifikantem Kohleanteil – setzen sie weniger CO2 frei als ein vergleichbarer Verbrennungsmotor!

2 Antworten

  1. Klaus Grieger sagt:

    Je kleiner die PV Anlage desto höher der Eigenverbrauchsanteil und desto besser die Rendite.
    Aber je größer die Anlage ist, desto mehr überschüssige Energie wird ins Netz geleitet und um so mehr werden konventionelle Kraftwerke verdrängt.

  1. 25. Januar 2017

    […] Anregungen zum Handeln gibt es viele. […]

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